Ausbildung über Jugendhilfe zum FN-geprüften Pferdepfleger
Die Ausbildung zum FN-geprüften Pferdepfleger auf dem Füllenhof gilt ausschließlich Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die im Bereich der stationären oder ambulanten Jugendhilfe untergebracht sind und betreut werden. Es handelt sich dabei um Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen keine reguläre Ausbildung absolvieren können.
Die Ausbildung ist rein praktisch orientiert und dient der Vorbereitung zur Prüfung vor der FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung). Es handelt sich nicht um eine Ausbildung im eigentlichen Sinn und führt nicht zu einem Kammerabschluss. Ein Schulabschluss als Voraussetzung ist nicht erforderlich. Die Ausbildung ist auch insbesondere für Abgänger der Sonderschule geeignet, da es sich fast ausschließlich um eine praktische Ausbildung handelt. Die APO (Ausbildungsprüfungsordnung) sieht einen Besuch der Berufsschule nicht vor.
Dennoch wird den Lehrlingen dosiert theoretisches Wissen in zwangloser Atmosphäre, häufig im Stall und rund um das Pferd vermittelt.
Der Reitbereich des Füllenhofes dient ausschließlich dem heilpädagogischen Reiten und Voltigieren und ist mit wenigen Ausnahmen (Nachbarkinder zwecks Integration)dem Heim vorbehalten. Die Auszubildenden können im Bereich des heilpädagogischen Reitens und Voltigierens assistieren. Dabei muss manchmal über den Nutzen für beide Seiten abgewägt werden.
Zu den Ausbildungsinhalten gehören die allgemeine Pferdepflege, medizinische Versorgung, fachgerechtes Longieren, Verladen und Transportieren von Pferden, Weidepflege, Lagerung von Futtermitteln, Sattelpflege, sowie organisatorische und rechtliche Kenntnisse.
Die Ausbildung orientiert sich an den Bestimmungen der APO (Ausbildungsprüfungsordnung) der FN.
Da die Therapiepferde immer eine Ausgleichsarbeit und Korrektur benötigen, dürfen die Azubis bei entsprechendem reiterlichen Ausbildungsstand und persönlicher Zuverlässigkeit auch in das umgebende Waldgelände ausreiten, obwohl das Reiten nicht zur Ausbildung gehört und nicht geprüft wird.
Reiterliche Kenntnisse sind im übrigen nicht erforderlich, da es sich um die pflegerische Ausbildung handelt.
Außerdem begleiten wir Praktika in anderen Betrieben. Spezielle Kenntnisse über Zucht und Haltung von Jungpferden können bei uns nicht vermittelt werden. So bieten sich Außenpraktika an, die zudem gegen Ende der Ausbildung zusätzlich notwendig werden, um mehr berufliche Realität und weniger pädagogischen Schonraum zu erfahren.
Sinnvoll sind zum Ende der Ausbildung auch Spezialisierungen je nach Neigung und Interesse. Die Bandbreite des beruflichen Einsatzes von Pferdepflegern kann vielfältig sein und reicht von Kinderhöfen über Turnier- und Rennsport, bis hin zu Kutschbetrieben und Hufschmiedgehilfen in verschiedenste Bereiche rund um das Pferd.
Es stehen insgesamt neun Pferde und Ponys, Stallungen, Reithalle, Außenreitplatz, Weideflächen (6,5 ha), Arbeitsgeräte, ein Trecker, sowie das nötige Pferdezubehör zur Verfügung.
Heu und Stroh werden zugekauft, ebenso Kraft- und Saftfutter. Der Pferdemist findet Verwendung in unserer Gärtnerei.
Für weitere Fragen oder auch ein persönliches Gespräch stehen wir gern zur Verfügung.